VII. Dětský Aprílový Turnaj v Humpolci
Am ersten April-Wochenende fanden dieses Jahr gleich zwei interessante Turniere am selben Tag statt: Der 1. Bayernpokal 2011 in Wiggensbach bei Kempten und das April-Kinderturnier in Humpolec in Tschechien.
Das April-Kinderturnier in Humpolec wird von Panter Taekwondo, dem Heimatverein unserer Kindertrainerin Vera Komrsová, für Kinder von 6 bis 14 Jahren mit 10. bis 5. Kup (grünblau) veranstaltet. 100 bis 150 überwiegend tschechische Nachwuchs-Kämpfer nehmen jedes Jahr teil.
Da Wiggensbach fast 300 km von Nürnberg entfernt liegt, sind wir diesmal nicht mit einem großen Team zum Bayernpokal gefahren. Statt dessen bot Cheftrainer Özer Güleç unseren Anfängern die Gelegenheit internationale Wettkampf-Luft zu schnuppern: Vera organisierte Übernachtungsgelegenheiten bei befreundeten Familien von Panter Taekwondo und stellte ein Team von Nachwuchs-Kämpfern zusammen.
Mit drei Autos begaben sich am Freitagabend unser Chefcoach , Vera und Serhad mit sechs Kindern und zwei Vätern auf die Fahrt ins fast 400 km entfernte Humpolec.
Nach zwei Pausenstopps kamen wir kurz vor 22 Uhr an der Wettkampfhalle in Humpolec an, wo wir bereits von unseren Gastfamilien erwartet wurden, die uns in ihr jeweiliges Heim begleiteten. Alle bekamen noch ein leckeres Abendessen serviert (dank Veras Voraussicht alles ohne Schweinefleisch) und trotz der Sprachbarriere ergab sich auch die eine oder andere Unterhaltung mit Händen und Füßen über die Familie und den Sport. Am nächsten Morgen wurden wir nach einem reichhaltigen Frühstück zur Wettkampfhalle geleitet.
Wir können uns gar nicht genug für die herzliche Gastfreundschaft bedanken, mit der wir in den Familien aufgenommen wurden!
Der Wettkampftag war kürzer als gewohnt, dadurch aber auch etwas hektischer, da fast immer einer unserer Kämpfer auf der Kampffläche war.
Celina, Mesut und Selim bestritten hier ihr allererstes Turnier. Celina hielt sich anfangs sehr gut gegen ihre Gegnerin, die bereits den grünen Gürtel hatte, musste sich aber schließlich doch geschlagen geben. Ähnlich erging es Mesut, der aber auch noch einige Kopftreffer einstecken musste. Beide ließen sich von der Niederlage im ersten Kampf aber nicht entmutigen. Wenn sie dabei bleiben, werden sie sicher noch viele Erfolge feiern können. Selim gewann seinen ersten Kampf gegen einen Gelbgurt, das Finale konnte er aber nicht für sich entscheiden. Korhan gewann seine ersten beiden Kämpfe mit deutlichem Abstand, im Finale musste er dagegen einen Rückstand aufholen, schaffte dies auch bis kurz vor dem Ende, zog aber schließlich beim Golden Point den Kürzeren. Beyza und Chamutal gewannen dank diverser Kopftreffer ihre beiden Kämpfe mit großem Abstand.
Als Besonderheit bekamen die Platzierten neben Medaille und Urkunde noch eine Geschenktüte mit Schokolade und mehreren kleinen Andenken an Humpolec.
Nach dem Turnier fuhren wir zu einer gemeinsamen Stadtbesichtigung in das etwa eine Stunde entfernt gelegene Prag. Die „goldene Stadt“ ist eine der ältesten und größten Städte Mitteleuropas, die im zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört geblieben sind. Prag ist ein bedeutendes Tourismus-Ziel und seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Autos blieben außerhalb der Stadt auf einem P+R‑Platz zurück und wir fuhren mit der Metro direkt zum berühmten Wenzelsplatz mit dem Reiterstandbild des Schutzheiligen Wenzel, dem imposanten Nationalmuseum und vielen weiteren prächtigen Barock- und Jugenstil-Gebäuden. Der Platz ist mit 700 Metern Länge einer der größten Plätze Europas und erinnert eher an einen der berühmten Pariser Pracht-Boulevards.
Zum Mittagessen spendierte unser Chefcoach Pizza für alle. Gestärkt eilten wir danach zum Altstädter Rathaus von 1380 mit seiner weltbekannten astronomischen Uhr. Im 17. Jahrhundert wurde die Uhr um bewegliche Figuren ergänzt, die Prozession der zwölf Apostel. Zu jeder vollen Stunde setzen sie sich in Bewegung, was kein Prag-Besucher verpassen darf.
Anschließend stand ein weiteres „Must-See“ für jeden Prag-Touristen auf dem Programm, die „Karluv Most“, die Karlsbrücke, eine der ältesten Steinbrücken Europas. Der Grundstein für die Brücke wurde 1357 von Kaiser Karl IV. gelegt. Mit 16 Bögen überspannt sie auf über 500 Meter Länge die Moldau und wird an beiden Enden von Türmen begrenzt. Es wird erzählt, dass der Mörtel zur Erhöhung der Stabilität mit Eiern angereichert wurde. Auf der Brücke, die heute nur noch für Fußgänger geöffnet ist, befinden sich 30 Heiligenfiguren, die um 1700 hinzugefügt worden sind. Die Brücke ist überfüllt mit Händlern und Zeichnern, die von den zahlreichen Touristen leben. Das Flair auf der Brücke erinnert wieder sehr an Paris.
Hinter der Brücke erhebt sich der Hradschin, der Burgberg, mit dem riesigen Burgareal. Die Prager Burg wurde bereits im 9. Jahrhundert erbaut und hat heute noch eine wichtige Funktion als Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik.
Als letzte Etappe der Besichtigungstour liefen wir zum alten jüdischen Viertel Josefov mit der Synagoge und einem der bekanntesten jüdischen Friedhöfe Europas.
Danach ging es zurück zum Wenzelsplatz und dort wieder in die Metro. Auf der Rückfahrt zum Parkplatz gerieten wir in die Prager Rushhour und durften miterleben, wie es ist wie Sardinen in der Büchse in die U‑Bahn gequetscht zu werden.
Wir verließen Prag mit dem Gefühl, dass es sich sicher lohnt, wieder zu kommen und noch mehr Zeit in dieser beeindruckenden Stadt zu verbringen.
Anschließend ging es auf die Heimfahrt und nach drei Stunden Fahrt waren schließlich alle gegen 22:00 Uhr wieder zuhause.
Die Reise nach Tschechien war ein wunderbares Erlebnis, bei dem nicht wie sonst der sportliche Erfolg im Vordergrund stand, sondern das gemeinsame Kennenlernen eines anderen Landes, seiner Menschen, seiner Kultur und seiner historischen Kunstschätze und Bauten. Interkultureller Austausch ganz im Sinne der Grundeinstellung von Taekwondo Özer, Menschen mit unterschiedlichem religiösen und nationalen Background über den Sport zusammenzubringen.
Fotoalbum auf der Facebook-Seite von TaeKwonDo Özer
Weitere Fotos vom Tschechien-Ausflug (Vielen Dank an Mesuts Vater!):
Fotoalbum auf der Facebook-Seite von Ahmet Kiral
7. April-Kinderturnier 2011 in Humpolec, Tschechien, am Samstag, 02.04.2011: | ||
Chamutal Castaño | JCw-33 LK II | 1. Platz |
Beyza Kayhan | JBw-47 LK II | 1. Platz |
Celina Bartsch | JBw-47 LK II | 3. Platz |
Korhan Durkut | JCm-33 LK II | 2. Platz |
Mesut Kiral | JBm-45 LK II | 3. Platz |
Selimhan Acar | JBm-57 LK II | 2. Platz |
(04.04.2011 Alfred Castaño)