DM-Titel für Ekaterina
Die Deutsche Meisterschaft der Jugend A 2014 wurde am 25. Januar in der nahe Karlsruhe gelegenen baden-württembergischen Stadt Pforzheim ausgetragen. Taekwondo Özer trat dieses Mal grundsätzlich mit der gleichen Mannschaft wie im letzten Jahr an. Allerdings reduzierte sich das ursprünglich neunköpfige Team letztendlich auf sechs Teilnehmer. Simon hatte leider im vergangenen Jahr mit dem Taekwondo-Sport aufgehört, um sich ganz auf seine andere Leidenschaft, den Fußball, konzentrieren zu können. Eugen musste aus schulischen Gründen absagen und schließlich fiel kurz vor dem Turnier auch noch Kevin wegen einer Knieverletzung aus. Also fuhr unser Chefcoach Özer Güleç mit den sechs verbliebenen Sportlern Kati, Rabia, Yunus, Malik, Birkant und Mehmet sowie Orçun Öztürk als zusätzlichen Coach zur Waage am Freitagabend in die 120.000 Einwohner zählende Stadt am Rande des Schwarzwalds.
Die am selben Abend durchgeführte Sportlerehrung der Stadt Nürnberg musste somit ohne unser Jugend-Team stattfinden. Aber auch unsere Senioren konnten wegen paralleler Lehrgänge für die Nationalkader der Damen und der Herren nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Der Lehrgang der DTU-Damen war übrigens auch der Grund dafür, dass Tamara und Roxana Nothaft vom KSC Leopard, die selbst bereits der Jugend-Kategorie entwachsen waren, bei der seltenen Gelegenheit, eine Deutsche Meisterschaft im Taekwondo „direkt vor der Haustür zu haben” (Mühlacker, der Wohnort ihrer Eltern und Geschwister, liegt nur 12 Kilometer von Pforzheim entfernt), auch nicht ihren Bruder Timo vor Ort unterstützen konnten. Insgesamt nahmen ca. 170 Sportler an der Deutschen Jugend-A-Meisterschaft 2014 teil. Das mit Abstand größte Team stellte mit 14 Startern die um ihre nordrhein-westfälische Abteilung erweiterte Taekwondo-Gemeinschaft Allgäu. Die zweitgrößten Mannschaften kamen mit je acht Wettkämpfern vom TSV 1865 Dachau und der Startgemeinschaft Ostalb. Sieben Sportler stellte der Gelnhäuser Taekwondo Club und sechs – also ebenso viele wie Taekwondo Özer – der OTC Bonn. Der KSC Leopard schickte fünf Teilnehmer. Die durchaus nicht unübliche Kritik an den Kampfrichterentscheidungen fiel bei diesem Turnier besonders vehement aus, diverse Stimmen sprachen von einer desaströsen Gesamtleistung. Mit Malik, der bei ‑55 kg gemeldet war, aber nach der Waage in Birkants Kategorie, ‑59 kg, antreten musste, hatten wir einen Gewichtsklassenwechsel. Rabia und Yunus bekamen je ein Freilos und dann nur zwei Kämpfe zugelost, hatten also von Beginn an Bronze sicher. Kati, Birkant und Mehmet mussten dreimal antreten, Malik viermal.
Malik gewann seinen ersten Kampf, musste dann aber den zweiten, sein Viertelfinale, abbrechen und ins Krankenhaus eingeliefert werden. Timo Nothaft hatte ihn, nachdem Malik gestürzt war und der Kampfrichter den Kampf bereits unterbrochen hatte, mit dem Fuß am Auge verletzt. Wir gehen davon aus, dass dies unabsichtlich „im Eifer des Gefechts” geschehen war, trotzdem waren nicht wenige der Meinung, dass er dafür hätte disqualifiziert werden müssen. Timo erreichte anschließend noch den zweiten Platz.
Birkant unterlag in seinem ersten Kampf dem späteren Erstplatzierten, Andy Kämpf vom TV 1903 Salmünster. Mehmet gewann einen Kampf, bevor er im Halbfinale ausschied. Rabia und Yunus konnten jeweils ihre ersten Kämpfe gewinnen, verloren dann aber ihre Finales. Lediglich Kati konnte die hohen in sie gesetzten Erwartungen voll erfüllen, indem sie alle ihre drei Kämpfe gewann und sich den Titel sicherte. Unsere sechs Sportler holten also nur einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze. Obwohl dieses Ergebnis für uns fast schon eine mittlere Katastrophe darstellte, belegten wir mit 13 Punkten noch Platz vier in der Mannschaftswertung.
Wie es „richtig geht” demonstrierten unsere Freunde vom KSC Leopard: Vier der fünf Teilnehmer holten sich den Titel (Merve Talan, Vasileios Katsaros, Daniel Chiovetta und Hamza Adnan Kerim) und mit dieser großartigen Teamleistung auch den hochverdienten Sieg in der Mannschaftswertung mit 24 Punkten. Beeindruckend war aber auch die Leistung der drei angetretenen Mitglieder des BSV Friedrichshafen, die sich allesamt den Titel erkämpften. Trotz der 100%-igen Gold-Ausbeute mit 18 Punkten verwies sie die zahlenmäßig übermächtige TG Allgäu, die einen Titel (Murselin Yılmaz), 4 x Silber sowie 1 x Bronze und damit 19 Punkte holte, auf Platz drei. Die drei BTU-Vereine unter den ersten fünf in der Vereinswertung bildeten die Basis für den überlegenen Sieg der Bayerischen Taekwondo Union (BTU) in der Verbandswertung. Sie holten mit ihren 25 Sportlern 56 Punkte und damit zehn mehr als alle 44 Wettkämpfer der NWTU. Den dritten Platz belegte die TUBW (Taekwondo Union Baden-Württemberg) mit 39 Punkten.
Weitere Bausteine für den BTU-Erfolg bildeten die Punkte, die der TSV 1865 Dachau (Titel für Ela Aydın und 3 x Bronze), TKD Altmannstein (Titel für Vanessa Körndl und 2 x Bronze), der SV Nennslingen (Titel für Isabel Beckstein), TKD Black Tiger (Titel für Rhonda Nat) und der TC Donau-Lech-Iller (1 x Bronze) beitrugen. Mit nur vier Startern mehr holte die BTU insgesamt fast doppelt so viele Punkte wie ihre nordrhein-westfälischen Konkurrenten.
Herzlichen Glückwunsch an alle Medaillengewinner!
Deutsche Jugend-A-(U18)-Meisterschaft 2014 in Pforzheim am Samstag, 25.01.2014: | ||
Ekaterina Derev | JAw-68 | 1. Platz |
Rabia Yorulmaz | JAw+68 | 2. Platz |
Yunus Koca | JAm-48 | 2. Platz |
Kevin Rasch | JAm-51 | x |
Malik Güleç | JAm-59 | - |
Birkant Polat | JAm-59 | - |
Mehmet Yorulmaz | JAm-63 | 3. Platz |
(23.02.2014 Alfred Castaño)