WTF World Grand Prix Pre­mie­re 2013 in Man­ches­ter

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Titel
Foto: Deut­sche Tae­kwon­do Uni­on (DTU)

WTF World Grand Prix 2013 Manchester - Manchester
Man­ches­ter
Fotos: Wiki­pe­dia

Vom 13. bis zum 15. Dezem­ber 2013 fand in der nord­eng­li­schen Indus­trie­stadt Man­ches­ter das ers­te Tur­nier der neu eta­blier­ten „WTF World Tae­kwon­do Grand Prix”-Serie statt. Die WTF (World Tae­kwon­do Fede­ra­ti­on) möch­te mit die­sen „Eli­te-Tur­nie­ren” in ers­ter Linie ein höhe­res Medi­en­in­ter­es­se für den Tae­kwon­do-Sport gene­rie­ren. Dies soll dadurch erreicht wer­den, dass nur die welt­bes­ten Ath­le­ten dar­an teil­neh­men. Des­halb wer­den die Teil­neh­mer aus­schließ­lich ent­spre­chend ihrer Posi­ti­on in der WTF-Welt­rang­lis­te ein­ge­la­den, womit weit­ge­hend sicher­ge­stellt wer­den soll, dass nicht wie so oft von Inter­es­sens­po­li­tik gepräg­te tak­ti­sche Manö­ver der natio­na­len Ver­bän­de über die Nomi­nie­rung ent­schei­den.

Für die Sport­ler steht neben der Mög­lich­keit, sich auf regel­mä­ßi­ge­rer Basis als bis­her mit der abso­lu­ten Top-Kon­kur­renz zu mes­sen, vor allem die Chan­ce auf eine direk­te Qua­li­fi­ka­ti­on zu den Olym­pi­schen Spie­len im Mit­tel­punkt ihrer Auf­merk­sam­keit.

WTF World Grand Prix 2013 Manchester - das deutsche Team im Aufwärmbereich
Foto: Georg Streif

Denn auch der Olym­pia-Qua­li­fi­ka­ti­ons­mo­dus wur­de umge­stellt. Wäh­rend sich die meis­ten Ath­le­ten ihr Olym­pia-Ticket wie bis­her über die kon­ti­nen­ta­len Qua­li­fi­ka­ti­ons­tur­nie­re erkämp­fen müs­sen, sind die sechs auf der Welt­rang­lis­te best­plat­zier­ten Ath­le­ten direkt qua­li­fi­ziert. Für die­se Sport­ler ist die Begren­zung auf maxi­mal zwei weib­li­che und zwei männ­li­che Teil­neh­mer je Nati­on auf­ge­ho­ben, aller­dings darf ein Land jede Gewichts­klas­se nur ein­mal beset­zen. In die­sem Zusam­men­hang wur­den die Grand Prix Tur­nie­re beson­ders attrak­tiv mit Welt­rang­lis­ten­punk­ten aus­ge­stat­tet: Die bei­den pro Jahr vor­ge­se­he­nen Grands Prix sind als G4‑, das soge­nann­te Grand Prix Fina­le am Ende eines Jah­res sogar als G8-Tur­nier ein­ge­stuft.

WTF World Grand Prix 2013 Manchester - Wettkampfhalle Innenraum
Foto: Rabia Güleç

Die G‑Einstufung drückt aus, wie vie­le Welt­rang­lis­ten­punk­te die Plat­zier­ten erhal­ten. Bei einem „nor­ma­len” G1-Tur­nier erhal­ten die Erst­plat­zier­ten 10 Punk­te, bei einem G8-Tur­nier 80 Punk­te. Die Zweit­plat­zier­ten bekom­men 60% der Punk­te für die Erst­plat­zier­ten, die Dritt­plat­zier­ten 60% der Punk­te für die Zweit­plat­zier­ten. Bei den meis­ten Tur­nie­ren erhal­ten nur die Medail­len­ge­win­ner Welt­rang­lis­ten­punk­te, bei man­chen auch die Viertelfinal‑, gele­gent­lich auch die Ach­tel­fi­nal­teil­neh­mer und in beson­de­ren Fäl­len sogar alle ange­tre­te­nen Wett­kämp­fer. Erwor­be­ne WTF-Welt­rang­lis­ten­punk­te wer­den übri­gens nach einem Jahr um ein Vier­tel redu­ziert und sind somit nach vier Jah­ren kom­plett ver­fal­len.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Katharina Weiss mit Hayat Gülec
Foto: Hayat Güleç

Da die Welt­rang­lis­te in Bezug auf die Olym­pia-Qua­li­fi­ka­ti­on deut­lich an Bedeu­tung gewon­nen hat, wird auf Beschluss der ETU der bekann­te A‑Class-Sta­tus ab 2014 nur noch für den Poom­sae-Bereich (For­men­lau­fen) bei­be­hal­ten. Kyo­ru­gi-Ver­an­stal­ter sind statt­des­sen gehal­ten, sich um einen G‑Status für ihr Tur­nier zu bemü­hen. Der G1- und der G2-Sta­tus kön­nen von jedem Aus­rich­ter unter Ein­hal­tung bestimm­ter Vor­ga­ben bean­tragt wer­den. Mili­tär- und Stu­den­ten-Welt­meis­ter­schaf­ten erhal­ten auto­ma­tisch den G1-Sta­tus, Uni­ver­sia­den (die Olym­pi­schen Spie­le der Stu­den­ten) sowie Mili­tär-Welt­spie­le sind als G2-Tur­nie­re ein­ge­stuft. Kon­ti­nen­ta­le Meis­ter­schaf­ten (wie die Euro­pa­meis­ter­schaft) und im Vier-Jah­res-Abstand statt­fin­den­de kon­ti­nen­ta­le Sport­spie­le (wie die Euro­pa-Spie­le, die 2015 zum ers­ten Mal aus­ge­tra­gen wer­den) sind wie die Grand Prix Serie G4-Tur­nie­re. Den G8-Sta­tus haben nur die jähr­li­chen Grand Prix Finals, den G12-Sta­tus nur die Welt­meis­ter­schaf­ten und den G20-Sta­tus nur die Olym­pi­schen Spie­le.

Ver­ga­be von Welt­rang­lis­ten­punk­ten
1. Platz2. Platz3. PlatzVier­tel­fi­na­leAch­tel­fi­na­le
G1Open-Tur­nie­re
Mili­tär-WM
Stu­den­ten-WM
Mit­tel­meer-Spie­le
1063,6
G2Open-Tur­nie­re
Uni­ver­sia­de
Mili­tär-Welt­spie­le
20127,24,32
G4EM
Euro­pa-Spie­le
Grand Prix Serie
402414,48,64
G8Grand Prix Fina­le804828,817,2812,1
G12WM1207243,225,9218,14
G20Olym­pi­sche Spie­le2001207243,230,24

Für die Grand Prix Tur­nie­re sind pro Gewichts­klas­se die auf der Welt­rang­lis­te best­plat­zier­ten 35 Sport­ler und zusätz­lich ein Wett­kämp­fer aus dem Gast­ge­ber-Land qua­li­fi­ziert, für die Grand Prix Finals nur die best­plat­zier­ten acht. Zur dies­jäh­ri­gen Grand Prix Pre­mie­re, die als Fina­le gewer­tet wur­de und daher den G8-Sta­tus hat­te, wur­den aber aus­nahms­wei­se 32 Teil­neh­mer pro Gewichts­klas­se ein­ge­la­den. Rang­lis­ten­punk­te erhiel­ten alle Medail­len­ge­win­ner sowie die Vier­tel­fi­nal­teil­neh­mer. Natür­lich wer­den alle Grands Prix in den acht olym­pi­schen (vier Damen- und vier Her­ren-) Gewichts­klas­sen aus­ge­tra­gen.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Hayat und Özer Gülec mit Turnier-Maskottchen
Foto: Hayat Güleç

Durch ihre Posi­ti­on auf der Welt­rang­lis­te hat­ten sich für die Grand Prix Pre­mie­re ins­ge­samt sie­ben deut­sche Sport­ler, fünf Damen und zwei Her­ren, direkt qua­li­fi­ziert.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Sümeyye Manz mit Carlos Esteves
Foto: Rabia Güleç

Im Ein­zel­nen waren dies Sümey­ye Manz, Hele­na Fromm, Rabia Güleç, Mel­da Akcan, Katha­ri­na Weiss, Ser­gej Kolb und Tahir Güleç. Nur weni­ge Tage nach den ande­ren wur­de auf­grund eini­ger Absa­gen auch Dani­el Manz ein­ge­la­den, der sich auf Platz 37 der Welt­rang­lis­te befand. Alle acht kämpf­ten für Ver­ei­ne der Baye­ri­schen Tae­kwon­do Uni­on (BTU), eine für den PSV Eich­stätt (Hele­na), zwei für den KSC Leo­pard (Mel­da und Ser­gej) und fünf für Tae­kwon­do Özer (Sümey­ye, Rabia, Katha­ri­na, Dani­el und Tahir). Aller­dings gab es drei Aus­fäl­le im deut­schen Team. Hele­na konn­te so kurz nach der Geburt ihres ers­ten Kin­des Ende Novem­ber selbst­ver­ständ­lich noch nicht antre­ten. Und Mel­da sowie Katha­ri­na konn­ten ver­let­zungs­be­dingt nicht star­ten.

Sümey­ye ent­schied sich dafür, nur knapp acht Mona­te nach der Geburt ihrer Zwil­lin­ge bereits wie­der den Ver­such zu wagen, mit den bes­ten Tae­kwon­do-Wett­kämp­fe­rin­nen der Welt mit­zu­hal­ten.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Volker Wodzich mit Georg Streif
Foto: Georg Streif

Wegen des Aus­falls ande­rer Sport­ler in sei­ner Gewichts­klas­se erhielt kurz vor dem Tur­nier auch noch Vol­ker Wod­zich von der TG All­gäu (also eben­falls BTU) als Nach­rü­cker die Chan­ce, sich wert­vol­le Welt­rang­lis­ten­punk­te zu erkämp­fen. Somit reis­te die Deut­sche Tae­kwon­do Uni­on (DTU) mit sechs Sport­lern aus Bay­ern nach Man­ches­ter. Beglei­tet wur­den sie von den Bun­des­trai­nern Car­los Este­ves (Damen) und Aziz Ach­ar­ki (Her­ren), dem Phy­sio­the­ra­peu­ten Thors­ten Bar­tel sowie dem DTU-Vize­prä­si­den­ten Musa Çiçek und dem DTU-Sport­di­rek­tor Hol­ger Wun­der­lich. Die Dis­zi­plin­bun­des­trai­ner Özer Güleç und Nuret­tin Yıl­maz, aus deren Ver­ei­nen fünf der sechs deut­schen Teil­neh­mer stamm­ten, wur­den für die­ses wich­ti­ge Tur­nier aller­dings nicht von der DTU ein­ge­teilt und hat­ten somit, falls sie ihre Sport­ler vor Ort unter­stüt­zen woll­ten, die Rei­se und die Unter­kunft selbst zu finan­zie­ren. Neben unse­rem Chef­coach feu­er­ten sei­ne Ehe­frau Hayat, sowie unse­re Sport­ler Katha­ri­na Weiss und Tay­fun Yil­ma­zer ihre Freun­de und Ver­eins­ka­me­ra­den live an.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Hayat Gülec, Katharina Weiss und Tayfun Yilmazer
Foto: Hayat Güleç

231 Ath­le­ten aus 59 Län­dern nah­men am ers­ten Grand Prix Tur­nier teil. Aus­ge­tra­gen wur­de es in der beein­dru­cken­den Man­ches­ter Cen­tral, einer unter Denk­mal­schutz ste­hen­den ehe­ma­li­gen Bahn­hofs­hal­le, die in den 80er Jahren zu einem Kon­zert- und Ver­an­stal­tungs­zen­trum umge­baut wor­den ist und nach einer umfas­sen­den Reno­vie­rung vor eini­gen Jah­ren heu­te mit über 10.000 Sitz­plät­zen bestuhlt wer­den kann.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Wettkampfhalle
Foto: TaekwondoGP.com

Die Wett­kämp­fe wur­den mit dem elek­tro­ni­schen Wer­tungs­sys­tem von Dae do auf vier Mat­ten aus­ge­tra­gen. Alle Halb­fi­nal- und Final­kämp­fe fan­den auf Mat­te 1 statt, die in unge­wohn­tem Schwarz-Weiß- oder genau­er Grau-Beige-Design gehal­ten war, wodurch ein ange­neh­me­res Fern­seh­bild ermög­licht wer­den soll­te.

WTF World Grand Prix 2013 Manchester - Wettkampfhalle Innenraum - Bild 2
Foto: Hol­ger Wun­der­lich

Wie schon bei der EM 2012, die eben­falls in Man­ches­ter statt­ge­fun­den hat­te, stell­ten die bri­ti­schen Ver­an­stal­ter auf bei­spiel­haf­te Wei­se sicher, dass sich die Tae­kwon­do-Fans welt­weit über den Ver­lauf des Tur­niers infor­mie­ren konn­ten. Trotz der kom­mer­zi­el­len Ver­wer­tung des als inter­na­tio­na­les Top-Sport­event ange­leg­ten Tur­niers – ein Ein­tritts­kar­ten­pa­ket für alle drei Wett­kampf­ta­ge schlug mit etwa 70 bis 80 Euro zu Buche und die Rech­te für die TV-Über­tra­gung konn­ten wie geplant an vie­le inter­na­tio­na­le Fern­seh­sen­der ver­kauft wer­den (wie zu lesen war, sol­len die Final­kämp­fe in 98 Län­dern live aus­ge­strahlt wor­den sein) – wur­den Live-Streams von allen vier Wett­kampf­flä­chen ange­bo­ten sowie anschlie­ßend auf You­Tube gespei­chert. Auch bei den Details glänz­ten die Bri­ten mit unge­wohn­tem Ser­vice: In der Wett­kampf­hal­le konn­ten alle Besu­cher einen kos­ten­lo­sen Inter­net­zu­gang über WLAN (WiFi) nut­zen.

WTF World Grand Prix 2013 Manchester - Wettkampfhalle Innenraum - Bild 3
Foto: Hol­ger Wun­der­lich

Eini­ge der erwar­te­ten Tae­kwon­do-Stars wie Ser­vet Taze­gül oder Joel Gon­za­lez konn­ten ver­let­zungs­be­dingt nicht teil­neh­men. Auf­fäl­lig war auch die voll­stän­di­ge Abwe­sen­heit kuba­ni­scher Sport­ler. Fünf Ver­tre­ter der Kari­bik-Insel hat­ten sich qua­li­fi­ziert, unter ande­rem zwei aktu­el­le Welt­meis­ter. Wie nach dem Tur­nier vom Prä­si­den­ten der Kuba­ni­schen Tae­kwon­do Föde­ra­ti­on zu erfah­ren war, konn­te das kurz­fris­tig neu geschaf­fe­ne Tur­nier nicht mehr im Jah­res­bud­get des kom­mu­nis­ti­schen Lan­des berück­sich­tigt wer­den. Die WTF, die eigent­lich ange­kün­digt hat­te, bei sol­chen Fäl­len mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung ein­zu­sprin­gen, sei dann aber doch nicht bereit gewe­sen, die Flug­ti­ckets der Kuba­ner zu bezah­len. Wie durch die Aus­wahl der Teil­neh­mer streng nach ihrer Welt­rang­lis­ten­po­si­ti­on nicht anders zu erwar­ten war, gab es für die Zuschau­er vie­le hoch­in­ter­es­san­te Wett­kämp­fe zu sehen.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Brigitte Yagüe
Bri­git­te Yagüe
Foto: masTaeKwonDo.com

Bei den Damen stan­den die Spa­nie­rin­nen im Mit­tel­punkt der Auf­merk­sam­keit. Die inzwi­schen 32-jäh­ri­ge „Köni­gin des Tae­kwon­do” Bri­git­te Yagüe, die im Lau­fe ihrer lan­gen Kar­rie­re beacht­li­che sie­ben WM- (4 x Gold, 2 x Sil­ber und 1 x Bron­ze) und sie­ben EM-Medail­len (4 x Gold, 1 x Sil­ber und 2 x Bron­ze) sowie Sil­ber bei den Olym­pi­schen Spie­len von Lon­don für sich ver­bu­chen konn­te, sich aber seit der Olym­pia­de vom akti­ven Wett­kampf­sport zurück­ge­zo­gen hat­te, kehr­te mit einem Pau­ken­schlag auf die Welt­büh­ne zurück, besieg­te unter ande­rem im Fina­le die aktu­el­le Welt­meis­te­rin und hol­te sich in Sümey­yes Gewichts­klas­se Gold.

Für noch mehr Auf­se­hen sorg­te nur Eva Cal­vo (22), aktu­el­le Stu­den­ten-Welt­meis­te­rin, Uni­ver­sia­de-Zwei­te und WM- sowie EM-Drit­te, als sie den Traum der Bri­ten auf den Gesamt­sieg bei der hei­mi­schen Grand Prix Pre­mie­re zunich­te­mach­te, indem sie im Fina­le den bri­ti­schen Super­star Jade Jones (20), Gold­me­dail­len­ge­win­ne­rin bei den Olym­pi­schen Spie­len von Lon­don und der Jugend-Olym­pia­de in Sin­ga­pur, zwei­fa­che WM-Zwei­te und zwei­fa­che EM-Drit­te, besieg­te.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Eva Calvo und Jade Jones bei der Siegerehrung
Foto: masTaeKwonDo.com

Aber auch Rabia zeig­te durch einen Sieg über die favo­ri­sier­te Tür­kin Nur Tatar, Olym­pia-Zwei­te 2012 und sechs­fa­che EM-Medail­len­ge­win­ne­rin (4 x Gold, 1 x Sil­ber und 1 x Bron­ze), ihre Klas­se. Spä­ter schied sie dann im Vier­tel­fi­na­le gegen die Rus­sin Ana­sta­si­ia Barysh­ni­ko­va, Olym­pia-Drit­te 2012, drei­fa­che Euro­pa­meis­te­rin und zwei­fa­che WM-Drit­te, aus.

Bei den Her­ren wur­de mit gro­ßer Span­nung vor allem der als „Batt­le of Bri­tain” ange­kün­dig­te Zwei­kampf zwi­schen Aaron Cook (22), fünf­fa­cher Euro­pa­meis­ter, Welt­meis­ter und WM-Drit­ter, und Lutalo Muham­mad (22), Olym­pia-Drit­ter und aktu­el­ler Euro­pa­meis­ter, des­sen über­ra­schen­de Nomi­nie­rung für die Olym­pi­schen Spie­le 2012 zum viel­be­ach­te­ten Bruch Aaron Cooks mit dem bri­ti­schen Ver­band geführt hat­te, erwar­tet.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Lutalo Muhammad
Lutalo Muham­mad
Foto: TaekwondoGP.com

Cook traf aber zuvor noch auf Alt­meis­ter Ste­ven Lopez (35), zwei­fa­cher Olym­pia-Sie­ger, Olym­pia-Drit­ter und Rekord­welt­meis­ter mit sechs WM-Titeln. Cook konn­te die­se Hür­de auf dem Weg zum vie­ler­war­te­ten Duell zwar über­win­den, danach mach­te ihm aber der Rus­se Albert Gaun, aktu­el­ler WM- und EM-Zwei­ter sowie Stu­den­ten-Welt­meis­ter, im Halb­fi­na­le durch einen Sieg in der Gol­den-Point-Run­de einen Strich durch die Rech­nung. Im Fina­le muss­te dann Lutalo Muham­mad mit dem Rus­sen eben­falls in die Gol­den-Point-Run­de, die er aber, sehr zur Freu­de der bri­ti­schen Zuschau­er, für sich ent­schei­den konn­te.

Die deut­schen Sport­ler blie­ben ohne Medail­le und damit hin­ter den Erwar­tun­gen auf­grund der jüngs­ten WM-Erfol­ge zurück. Sümey­ye schied eben­so wie Ser­gej, ihr Ehe­mann Dani­el und ihr gesund­heit­lich ange­schla­ge­ner Bru­der Tahir gleich im ers­ten Kampf aus. Sümey­ye unter­lag dabei der spä­te­ren Bron­ze-Medail­len­ge­win­ne­rin, Dani­el dem spä­te­ren Erst­plat­zier­ten. Nur Rabia und Vol­ker konn­ten zwei Kämp­fe gewin­nen und damit das Vier­tel­fi­na­le errei­chen, wodurch sie sich gan­ze 17,28 Welt­rang­lis­ten­punk­te sicher­ten, also fast dop­pelt so vie­le wie für eine Gold­me­dail­le bei einem G1-Tur­nier ver­ge­ben wer­den!

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Das britische Team
Foto: TaekwondoGP.com

In der Natio­nen­wer­tung beleg­te Russ­land Platz 1 vor Gast­ge­ber Groß­bri­tan­ni­en und Spa­ni­en. Die­se drei Län­der konn­ten als ein­zi­ge je zwei Gold­me­dail­len gewin­nen, Russ­land eine bei den Damen und eine bei den Her­ren, Groß­bri­tan­ni­en zwei bei den Her­ren und Spa­ni­en zwei bei den Damen. Auf den Plät­zen vier und fünf folg­ten Tai­wan und Schwe­den, die jeweils eine Gold­me­dail­le ver­bu­chen konn­ten. Nach der macht­vol­len Rück­kehr Süd­ko­reas auf Platz eins der Mann­schafts­wer­tung bei der dies­jäh­ri­gen Welt­meis­ter­schaft, konn­te das erfolgs­ver­wöhn­te Mut­ter­land des Tae­kwon­do bei der Grand Prix Pre­mie­re trotz sei­ner 14 Teil­neh­mer nur den sechs­ten Platz bele­gen – ohne sich eine ein­zi­ge Gold­me­dail­le erkämpft zu haben.

WTF World Grand Prix 2013 in Manchester - Hayat Gülec vor der Wettkampfhalle
Foto: Hayat Güleç

Glück­wunsch an Rabia und Vol­ker zum Errei­chen des mit wert­vol­len Welt­rang­lis­ten­punk­ten dotier­ten Vier­tel­fi­na­les!

WTF World Grand Prix Pre­mie­re 2013 in Man­ches­ter, Groß­bri­tan­ni­en, von Frei­tag, 13.12.2013 bis Sonn­tag, 15.12.2013:

Sümey­ye ManzD‑49-
Rabia GüleçD‑67-

Dani­el ManzH‑68-
Tahir GüleçH‑80-

(23.12.2013 Alfred Cas­ta­ño)

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